Tanzen ist verboten - da bleibt der Iran hart Einmal mehr hat ein Gericht im Iran ein Urteil gefällt, das den
Rest der Welt aufhorchen lässt: Der berühmteste Tänzer
und Tanzlehrer des Landes, Mohammad Khordadian, ist wegen "unmoralischen
Verhaltens" und "schlechten Einflusses auf die Jugend"
zu zehn Jahren Haft auf Bewährung verurteilt worden. Der 46-Jährige
darf das Land zehn Jahre lang nicht verlassen. Zudem gilt für ihn
ein lebenslanges Verbot, jemals wieder jungen Leuten Tanzunterricht
zu geben. Über das Urteil berichtete die amtliche Zeitung "Iran"
am Montag. |
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Montag 27. Mai 2002, 11:45 Uhr Islamabad (dpa) - Der Terror mutmaßlicher Moslemextremisten
gegen Musikgeschäfte in Chost im Osten Afghanistans geht weiter.
Das berichtet die afghanische Nachrichtenagentur AIP. Vier nahe nebeneinander
liegende Läden waren gestern durch eine Bombenexplosion zerstört
worden. Zuvor hatte es in Chost bereits mehrere Anschläge auf Geschäfte
mit Musikkassetten gegeben. Unter den Taliban war weltliche Musik in
Afghanistan verboten. |
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(...) Die Errichtung eines Terrorregimes in Afghanistan durch die Taliban
in einem bis dahin nie gekannten Ausmaß zeichnete sich insbesondere
durch die weitere Verschärfung der von ihren Vorgängern eingeführten
Einschränkungen für Frauen aus. Die Frauenverfolgung erreichte
eine in der afghanischen Geschichte nie dagewesene Dimension und Brutalität.
Sie wurde regelrecht zur Staatsdoktrin erhoben. Das Berufs- und Arbeitsverbot
für Frauen, das Schulbesuchsverbot für Mädchen bedeuteten
die vollständige Verbannung der Frauen aus dem öffentlichen
Leben und den Ausschluss von jeglichem kulturellen Zugang. Dem gesamten
afghanischen Volk beschnitt das Verbot u. a. von Musik, von Drachensteigen
lassen, oder von Schachspielen, die Schließung der Badehäuser,
die Einführung eines Bart- und Turbanzwanges für Männer,
die Vernichtung von Kulturgütern die noch - wenn auch minimale -
verbliebene Lebensfreude. Die Missachtung elementarster Menschenrechte,
eine nie dagewesene Unterdrückung und Verfolgung ethnischer und religiöser
Minderheiten, die Verhängung und Vollstreckung grausamster, mittelalterlich
anmutender Strafen wie Handabhacken, Aufhängen, Steinigung etc. waren
abschreckende Merkmale ihrer Herrschaft. Hinzu kam ihre völlige Unfähigkeit,
die Grundversorgung der Bevölkerung mit Nahrungsmitteln und im Gesundheitsbereich
zu gewährleisten. Nur die Tätigkeit der anwesenden NGOs hat
das Leben in Afghanistan vor dem Kollaps bewahrt. Dieses den Afghanen
von außen aufgezwungene Regime hing am finanziellen Tropf Pakistans
und Saudi-Arabiens. Ohne deren massive Unterstützung wäre es
in relativ kurzer Zeit zusammengebrochen. (...) zitiert aus: Matin Baraki "Islamismus und Großmachtpolitik in Afghanistan" (http://www.das-parlament.de/08-2002/beilage/b-a-5.html) |